Teeanbau: Wie wird Tee eigentlich angebaut?

Oolong Tee

Tee als Kulturpflanze

Teepflanzen wuchsen ursprünglich wild in China, aber auch Indien. Für den Anbau als Nutzpflanze werden sie seit 1834 kultiviert, das heißt die wilde Teepflanze wird durch Züchtung für den Anbau modifiziert. 

Samen oder Stecklinge?

Aus den kultivierten Teepflanzen kann entweder der Samen für den Anbau neuer Pflanzen genutzt werden, oder aber die Teeplantage baut Stecklinge an. Stecklinge sind Triebe einer Pflanze, die abgeschnitten und in Nährboden gegeben wurden. Hier schlagen die Triebe selbst Wurzeln und wachsen zu einer eigenständigen Pflanze heran.  

In der Praxis werden überwiegend Stecklinge angebaut, da dies weniger risikoreich ist, denn längst nicht alle Samen gehen an und entwickeln Pflanzen. Außerdem ist die Aufzucht einer Pflanze aus Samen deutlich aufwändiger und kostet nicht zuletzt auch viel Zeit.  

Anbaubedingungen 

Teepflanzen gedeihen in tropischem und subtropischem Klima und in sauren Böden am besten. Dass Tee auch in höher gelegenen Regionen bis zu 1500 Meter über dem Meeresspiegel angebaut wird, scheint dem ein wenig entgegenzustehen, jedoch hat sich herausgestellt, dass die Teeblätter in diesen Höhen ein besseres Aroma entwickeln – allerdings wachsen sie aufgrund der klimatischen Bedingungen hier natürlich etwas langsamer. 

Die wichtigsten Anbauländer 

Den größten Anteil an der jährlichen Teeproduktion haben derzeit – und zwar mit erheblichem Abstand – China und Indien. Darüber hinaus wird Tee in weiteren Ländern Asiens (z. B. Myanmar, Vietnam) angebaut, aber auch in Afrika (z. B. Kenia) und Südamerika (z. B. Argentinien). Es gibt zudem kleinere Anbaugebiete in Mittelamerika sowie Europa.  

Anbaufläche und Produktionsmenge 

Die weltweite Anbaufläche hat sich seit den frühen 1960er Jahren fast vervierfacht, von 1366126 Hektar im Jahr 1961 auf 5310342 im Jahr 2020, und die Produktion hat sich in dieser Zeit mehr als versiebenfacht, von 983785 Tonnen im Jahr 1961 auf 7024042 Tonnen im Jahr 2020. 

Interessant ist, dass der Ertrag pro Hektar zwar auch gestiegen ist, aber nicht annährend in diesem Umfang – er hat sich im Vergleich zu 1961 (7201 Hektogramm pro Hektar) bis 2020 knapp verdoppelt (13227 Hektogramm pro Hektar). 

Dass der Ertrag pro Hektar und damit gewissermaßen „pro Teepflanze“ überhaupt gestiegen ist, hat vor allem mit verbesserten Anbaubedingungen, Pflanzenschutz und robusteren Sorten zu tun. Es gibt hier aber natürlich ein Limit für den Ertrag „pro Teepflanze“, das auch schon länger erreicht zu sein scheint, denn der Ertrag pro Hektar stagniert seit gut zwanzig Jahren.