21. Mai: Vereinte Nationen feiern den Tag des Tees

Tag des Tees

Die Vereinten Nationen haben den 21. Mai zum internationalen Tag des Tees erklärt.

https://www.un.org/en/observances/tea-day

Der internationale Teetag soll helfen, nachhaltigen Anbau und Konsum von Tee zu bewerben und zu unterstützen. Zugleich soll das Bewusstsein für die Bedeutung des Tees im Kampf gegen Hunger und Armut geschärft werden. Er wurde 2019 erstmals gefeiert.

Tee gilt als besonders gesundes Getränk. Seine antioxidative Wirkung soll die Blutgefäße schützen. Außerdem soll der Konsum von Tee das Abnehmen unterstützen. In den teeproduzierenden Ländern leben weltweit viele Millionen Menschen von der Herstellung des Tees.

Tee und Klima

Die Teeproduktion ist stark von den klimatischen Bedingungen abhängig. Änderungen der Temperatur, der Niederschlagsmenge oder der Verteilung des Niederschlags über das Jahr, wie Überschwemmungen oder Dürreperioden, die durch den Klimawandel verursacht sind, haben schon jetzt Einfluss auf Qualität und Preis des produzierten Tees. Hierdurch sind die Einkommen der Teeproduzenten gefährdet.  Der Tag des Tees soll somit auch dazu beitragen, auf Auswirkungen des Klimawandels hinzuweisen.  

Chancen für die Zukunft des Teemarktes

Andererseits gibt es aber auch positive Signale für die teeproduzierenden Länder. Die UN geht für die nächsten Jahre von einer weltweit weiter steigenden Nachfrage nach Tee aus. Diese wird insbesondere durch den steigenden Bedarf der Entwicklungsländer vorangetrieben.  Laut UN ergeben sich daraus für die ländlichen Regionen der teeproduzierenden Länder verbesserte Einkommenschancen und zugleich eine Verbesserung der Lebensmittelsicherheit bei der Teeproduktion. Ausführliche Informationen zur aktuellen Teeproduktion und zu Prognosen für die nächsten Jahre finden sich hier:

https://www.fao.org/3/BU642en/bu642en.pdf

Noch ein Teetag?

Aber war der nicht schon im Dezember?

Jein. Am 15. Dezember wird ebenfalls der Tag des Tees, allerdings nicht der der Vereinten Nationen. Auf Initiative des World Social Forum in Mumbai wurde dieser Tag des Tees. erstmals 2005 gefeiert.  Wer sich auch auf diesen Tag schon einmal vorbereiten möchte, findet ausführliche Informationen im englischsprachigen Wikipedia-Artikel: 

https://en.wikipedia.org/wiki/International_Tea_Day

Herstellung von Tee

Tee

Jede Teesorte muss unterschiedlich verarbeitet werden. Gelber Tee und Oolong-Tee bedürfen etwa eines im Detail anderen Herstellungsverfahrens als schwarzer und grüner Tee. Hier wird zunächst nur die Herstellung von schwarzem Tee beschrieben. 

Zwei Methoden

Die traditionelle Teeherstellung umfasst insbesondere die folgenden Schritte: Welken, Rollen, Aussieben, Oxidation und Trocknung. Darüber hinaus gibt es aber auch weitere Schritte, die je nach Teesorte variieren können.

Die meisten im Handel erhältlichen Schwarztees werden heute allerdings im sogenannten CTC-Verfahren hergestellt. CTC steht für die englischen Begriffe crush (brechen), tear (reißen), curl (rollen). 

Schauen wir uns zunächst die traditionelle Herstellung an.

Die traditionelle Herstellung

Welken

Nach dem Pflücken müssen die Teeblätter zuerst getrocknet werden. Heute geschieht dies überwiegend auf Fließbändern, die durch einen Raum mit entsprechender Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit laufen (sogenannte Welktunnel) und auf denen die Teeblätter rasch trocknen bzw. welken.

Gerade kleine Teehersteller lassen die Teeblätter aber auch heute noch – so wie es vor der industriellen Produktion generell gemacht wurde – in der Sonne welken.

Rollen

Das Rollen der getrockneten Teeblätter – früher von Hand, heute in der Regel maschinell – dient dazu, die Teeblätter aufzubrechen. So können die ätherischen Öle aus den Blättern austreten.

Aussieben

Nachdem die Teeblätter gerollt wurden, werden sie nach ihrer Qualität sortiert bzw. ausgesiebt. 

Oxidation

Die Oxidation bzw. Fermentation findet nur bei der Herstellung von Schwarztee statt. Grüner Tee wird also nicht oxidiert bzw. fermentiert.

Dieser Prozess ist entscheidend für das Aroma und in diesem Herstellungsschritt bedarf es einer hohen Luftfeuchtigkeit (über 90 %) und einer Temperatur von 22°C. 

Trocknung

Nach der Oxidation muss der Tee wieder getrocknet werden, was je nach Teesorte mit unterschiedlichen Temperaturen gemacht wird. 

Soweit also das traditionelle Verfahren zur Teeherstellung. Was wird nun im CTC-Verfahren anders gemacht?

Das CTC-Verfahren

Das CTC-Verfahren wurde im Jahr 1930 in Assam (Indien) von Sir William McKercher in den Herstellungsprozess integriert und hat sich seitdem für die industrielle Produktion bewährt. Bei diesem Verfahren werden – kurz gesagt – mehrere Schritte „zusammengelegt“ und maschinell umgesetzt, wodurch die Herstellung von Schwarztee wesentlich effizienter ist. 

Die Teeblätter werden im CTC-Verfahren durch Walzen in kleine bestandteile aufgebrochen, wobei es auch zur Oxidation von Inhaltsstoffen kommt, die im traditionellen Verfahren nicht bzw. nicht so stark miteinander reagieren können. Die Teeblätter werden in diesem verfahren in kleinere Teile aufgebrochen als im traditionellen Verfahren, weshalb sie besonders gut für die Verwendung in Teebeuteln geeignet sind.

Allerdings muss man sagen, dass die Tees nicht so geschmacksintensiv sind wie Schwarztees, die traditionell mit manueller Arbeit hergestellt werden.

Teeanbau: Wie wird Tee eigentlich angebaut?

Oolong Tee

Tee als Kulturpflanze

Teepflanzen wuchsen ursprünglich wild in China, aber auch Indien. Für den Anbau als Nutzpflanze werden sie seit 1834 kultiviert, das heißt die wilde Teepflanze wird durch Züchtung für den Anbau modifiziert. 

Samen oder Stecklinge?

Aus den kultivierten Teepflanzen kann entweder der Samen für den Anbau neuer Pflanzen genutzt werden, oder aber die Teeplantage baut Stecklinge an. Stecklinge sind Triebe einer Pflanze, die abgeschnitten und in Nährboden gegeben wurden. Hier schlagen die Triebe selbst Wurzeln und wachsen zu einer eigenständigen Pflanze heran.  

In der Praxis werden überwiegend Stecklinge angebaut, da dies weniger risikoreich ist, denn längst nicht alle Samen gehen an und entwickeln Pflanzen. Außerdem ist die Aufzucht einer Pflanze aus Samen deutlich aufwändiger und kostet nicht zuletzt auch viel Zeit.  

Anbaubedingungen 

Teepflanzen gedeihen in tropischem und subtropischem Klima und in sauren Böden am besten. Dass Tee auch in höher gelegenen Regionen bis zu 1500 Meter über dem Meeresspiegel angebaut wird, scheint dem ein wenig entgegenzustehen, jedoch hat sich herausgestellt, dass die Teeblätter in diesen Höhen ein besseres Aroma entwickeln – allerdings wachsen sie aufgrund der klimatischen Bedingungen hier natürlich etwas langsamer. 

Die wichtigsten Anbauländer 

Den größten Anteil an der jährlichen Teeproduktion haben derzeit – und zwar mit erheblichem Abstand – China und Indien. Darüber hinaus wird Tee in weiteren Ländern Asiens (z. B. Myanmar, Vietnam) angebaut, aber auch in Afrika (z. B. Kenia) und Südamerika (z. B. Argentinien). Es gibt zudem kleinere Anbaugebiete in Mittelamerika sowie Europa.  

Anbaufläche und Produktionsmenge 

Die weltweite Anbaufläche hat sich seit den frühen 1960er Jahren fast vervierfacht, von 1366126 Hektar im Jahr 1961 auf 5310342 im Jahr 2020, und die Produktion hat sich in dieser Zeit mehr als versiebenfacht, von 983785 Tonnen im Jahr 1961 auf 7024042 Tonnen im Jahr 2020. 

Interessant ist, dass der Ertrag pro Hektar zwar auch gestiegen ist, aber nicht annährend in diesem Umfang – er hat sich im Vergleich zu 1961 (7201 Hektogramm pro Hektar) bis 2020 knapp verdoppelt (13227 Hektogramm pro Hektar). 

Dass der Ertrag pro Hektar und damit gewissermaßen „pro Teepflanze“ überhaupt gestiegen ist, hat vor allem mit verbesserten Anbaubedingungen, Pflanzenschutz und robusteren Sorten zu tun. Es gibt hier aber natürlich ein Limit für den Ertrag „pro Teepflanze“, das auch schon länger erreicht zu sein scheint, denn der Ertrag pro Hektar stagniert seit gut zwanzig Jahren. 

Faszinierende Einblicke in die facettenreiche Welt des Tees

Tee

Peter Rohrsen
Der Tee

Anbau, Sorten, Geschichte

Dr. Peter Rohrsen ist einer der ersten IHK-Tee-Sommeliers in Deutschland. In der renommierten Beck’schen Reihe ist sein Buch „Der Tee – Anbau, Sorten, Geschichte“ erschienen.

Von der Teepflanze zur Herstellung

Auf nur 128 Seiten gelingt es Rohrsen in acht Kapiteln, einen unterhaltsamen und anschaulichen Überblick über viele Themen rund um Tee zu geben. Das erste Kapitel widmet sich der Teepflanze und ihrer Verbreitung. Danach geht es um die Erzeugung der verschiedenen Teesorten: Wir erfahren detailliert und dennoch anschaulich, wie weißer Tee, grüner Tee, schwarzer Tee, Oolong-Tee, gelber Tee und Pu-Erh-Tee hergestellt werden. Im Anschluss daran werden die wichtigsten Anbaugebiete Chinas, Japans, Indiens, Sri Lankas, Indonesiens und Afrikas vorgestellt. Auch in die Geschichte des Teehandels bietet das Buch einen gelungenen Einstieg.

Internationaler Teemarkt

Ein Thema, das in vielen Tee-Büchern zu kurz kommt, ist der internationale Teemarkt. Hier zeigt Rohrsen internationale Trends auf und schildert insbesondere auch die Entwicklungen auf dem deutschen Markt. Ein weiteres Kapitel widmet sich den gesundheitlichen Aspekten des Tees und informiert über die Inhaltsstoffe des Tees sowie über Studien zur Wirkung von Tee auf die Gesundheit. Wie man in anderen Ländern Tee genießt, erfahren wir in einem Kapitel über die Teekulturen in China, Japan, Korea, Russland, der Türkei, Indien, Marokko, Großbritannien und Ostfriesland.

Mit Tipps für den perfekten Teegenuss

Praktische Tipps für die Zubereitung von Tee runden den Band ab.
Eine umfangreiche Literaturliste zu allen Teilen des Buches ermöglicht es, sich je nach eigenen Interessen weiter mit den einzelnen Themen zu beschäftigen.

Fazit: sehr empfehlenswert!

Statt wie so oft viele bunte Bilder mit dürftigen Beitexten zu liefern, bietet Peter Rohrsen auf nur 128 Seiten eine Fülle spannender Informationen an. Seine Darstellung bleibt auch bei komplexen Sachverhalten anschaulich und leicht verständlich.
Die Lektüre des Buches macht Lust darauf, die dargestellten Themen im Anschluss weiter zu erkunden.
Ein gelungenes Buch für den Einstieg in die Welt des Tees, das wir uneingeschränkt empfehlen.

Peter Rohrsen
Der Tee
Anbau, Sorten, Geschichte
Verlag C. H. Beck 2013
128 Seiten
8,95 EUR

Ostfriesentee

Wo auf der Welt wird am meisten Tee getrunken? China? Japan? Großbritannien? Weit gefehlt: der meiste Tee pro Kopf wird weltweit in Ostfriesland getrunken. Jeder Ostfriese hat 2016 durchschnittlich 300 Liter Tee getrunken. Damit liegt Ostfriesland deutlich vor den Iren, die mit 241 Litern auf Platz zwei liegen.

Ostfriesentee eine Mischung aus verschiedenen schwarzen Tees. Als „echter Ostfriesentee“ wird in der Regel nur ein Tee bezeichnet, der in Ostfriesland gemischt wurde. Es gibt unterschiedliche Rezepturen und eine Mischung kann bis zu zehn Teesorten enthalten, wobei kräftiger Assam Second Flush dominiert. Zusätzlich werden aber auch Tees aus Ceylon, Java oder Sumatra verwendet.

Die drei größten ostfriesischen Teehändler sind:

Bünting

Onno Behrends

und Thiele

Ein ganz besonderes Erlebnis ist die ostfriesische Teezeremonie. Zuerst wird der „Klundtje“, ein Stück Kandiszucker, in die Tasse gelegt. Danach wird der heiße Tee in die Tasse gegossen und man hört dabei das leise Knistern des Klundtjes. Schließlich wird noch das „Wulkje Rohm“, ein kleines Löffelchen Sahne, hinzugefügt. Der Tee wird nun getrunken, ohne dass man ihn umgerührt hätte. So schmeckt man erst die Sahne, dann den Tee und schließlich den süßen Kandis. Die leere Teetasse wird vom Gastgeber wieder aufgefüllt, wobei der Klundtje in der Tasse verbleibt. Der Gastgeber schenkt so lange nach, bis der Gast den Löffel in die Tasse stellt.

Einen kleinen Einblick in die ostfriesische Teezeremonie finden Sie in diesem Video des Youtube-Kanals Die Nordsee:

Schwarzer Tee

Schwarzer Tee

Herstellung

Schwarzer Tee und grüner Tee entstehen aus derselben Teepflanze. Es gibt allerdings einen ganz wesentlichen Unterschied in der Herstellung: Bei der Herstellung schwarzen Tees werden die Blätter nach dem Welken direkt gerollt, ohne dass sie vorher erhitzt würden. Die Oberflächen der Blätter brechen dadurch auf und der Zellsaft tritt aus. In feuchter, warmer Luft beginnt nun ein Oxidationsprozess, der dem schwarzen Tee sein typisches Aroma verleiht. Früher hat man diesen Oxidationsprozess auch als Fermentation bezeichnet. Nach drei bis fünf Stunden wird der Oxidationsprozess gestoppt. Der Zeitpunkt der Beendigung ist entscheidend für Geruch und Farbe des schwarzen Tees.

Geschichte

Der schwarze Tee stammt ursprünglich ebenfalls in China. Während des Opiumkrieges (1839–1842) versuchte die Britische Ostindien-Kompanie von China unabhängig zu werden und startete den Tee-Anbau in verschiedenen Kolonien. So gelangte der schwarze Tee unter anderem nach Indien und Sri Lanka.

Verbreitung

Teeanbauregionen für schwarzen Tee gibt es heute auf der ganzen Welt. Berühmt sind zum Beispiel indische Tees aus Assam oder Darjeeling und chinesische Schwarztees aus Yunnan. Vielen gilt der Darjeeling-Tee heute als einer der besten Tees überhaupt, weshalb er auch manchmal als der Champagner unter den Tees bezeichnet wird. Aber das ist natürlich Geschmackssache – also probieren Sie selbst! In China heißt schwarzer Tee übrigens „Roter Tee“. Neben dem bereits erwähnten Tee aus Yunnan ist auch der Keemun-Tee aus der Provinz Anhui berühmt.

Wissenswertes & Zubereitung

Im Gegensatz zu grünem Tee enthält schwarzer Tee nur einen geringen Anteil an Catechinen, die sich während der Oxidation in Theaflanine verwandeln.

Großbritannien, aber auch in Ostfriesland sind Regionen, in deren Alltagskultur der schwarze Tee heute eine große Rolle spielt.

Im Unterschied zu grünem Tee dürfen Sie bei der Zubereitung fast kochendes Wasser verwenden – perfekt sind 95° Celsius. Sie erreichen diese Temperatur auch ohne Thermometer ganz gut, indem Sie nach dem Kochen des Wassers etwa 30 Sekunden warten. Die Ziehzeit sollte bei schwarzem Tee fünf Minuten nicht überschreiten, da der Tee sonst leicht bitter schmeckt.

Eine große Auswahl leckerer schwarzer Tees finden Sie zum Beispiel hier.

Oolong-Tee: die goldene Mitte

Oolong Tee

Im Idealfall bildet Oolong-Tee die goldene Mitte zwischen einem grünen Tee und einem schwarzen Tee. Er entält die wertvollen Wirkstoffe des grünen Tees und zugleich die köstlichen Aromen des fermentierten schwarzen Tees.

Woher stammt der Name Oolong?

Verschiedene Geschichten ranken sich um die Herkunft des Namens Oolong, der vom chinesischen Ausdruck Wu Long (乌龙, wūlóng) abgeleitet ist, was schwarzer Drache bedeutet. Manche sagen, die Blätter einiger Oolong-Sorten erinnern in ihrer Form an Drachen. Andere meinen, dass die Blätter des Oolong-Tees ursprünglich in die Form eines schwarzen Drachens gerollt wurden. Die wohl hübscheste Geschichte handelt vom Inhaber einer Teeplantage, der von einem Drachen verjagt wurde, während er Teeblätter trocknete. Als er sich einige Tage später wieder zurück auf seine Plantage traute, waren die Teeblätter oxidiert und ergaben einen herrlich schmeckenden Tee.

Die wichtigsten Anbaugebiete des Oolong-Tees sind heute die chinesische Provinz Fujian und Taiwan. Berühmt ist zum Beispiel der aus dem taiwanischen Alishan-Gebirge stammende Alishan-Oolong.

Wie wird Oolong-Tee produziert?

Die Herstellung des Oolong-Tees ist sehr aufwändig und verlangt viel Sorgfalt und Erfahrung. Von Hand werden jeweils zwei Blätter und eine Knospe gepflückt. Die Blätter dürfen hierbei für den Oolong durchaus etwas größer sein. Nach der Ernte werden die Blätter in der Sonne oder in gut belüfteten Räumen gewelkt. Durch leichtes Quetschen entstehen kleine Risse an den Blättern, entlang derer die Oxidation einsetzt. Der Teamaker entscheidet aufgrund von Färbung  und Geruch über den Zeitpunkt, an dem der Oxidationsprozess beendet wird. Dies geschieht durch kurzes Erhitzen der Blätter. Der Grad der Oxidation liegt je nach Sorte zwischen 10 und 80 Prozent. Abschließend werden die Blätter gerollt, getrocknet und bei manchen Sorten auch geröstet, was ihnen ein würziges Aroma verleiht.

Ein schönes Video über die Produktion von Oolong-Tee von Wudong Daoist Tea finden Sie hier – es ist zwar in chinesischer Sprache, aber englische Untertitel helfen das Wichtigste zu verstehen:

Eine kleine Geschichte des Tees

An dieser Stelle eine umfassende Geschichte des Tees – oder gar die Geschichte des Tees – schreiben zu wollen, wäre vermessen. Weitere Informationen zur Teekultur verschiedener Länder – und hier natürlich auch den Ursprüngen dieser Teekultur in der Geschichte – finden sich in den Bereichen „Teekulturen“ .

Das Ursprungsland des Tees ist China. Wann dort mit dem Anbau und der Zubereitung von Tee begonnen wurde, ist nicht bekannt, sicher ist nur, dass Tee bereits in der Zeit vor Christus quasi „alltäglich“ war – so alltäglich, dass es bereits eine Teesteuer gab.

Der Export von Tee aus China, zunächst in die Nachbarländer, begann nach dem Erscheinen des ersten Buchs über Tee im Jahr 760: „Chajing“ von Lu Yu machte Tee sozusagen in der Welt bekannt.

Während der Teeanbau sowie die Zubereitung und auch der Genuss in China immer mehr an Bedeutung gewann, dauerte es teilweise mehrere Jahrhunderte, bis Tee auch in anderen Teilen der Welt überhaupt bekannt war und schließlich auch importiert wurde.

Beispielsweise wurde Tee im 17. Jahrhundert auf dem Seeweg nach Europa importiert, während er im selben Jahrhundert auf dem Landweg über die Mongolei nach Russland gelangte.

In Großbritannien entstand relativ rasch eine Teekultur, die bis heute gepflegt wird, während Deutschland eher ein Land der Kaffeetrinker wurde und bis heute geblieben ist. Widerstand leisten seit jeher nur die Ostfriesen: Die ostfriesische Teekultur entwickelte sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts und ist seit dem 18. Jahrhundert ein fester Bestandteil der ostfriesischen Kultur – allerdings schaffte sie es bislang auch nicht über die Grenzen Ostfrieslands hinaus.

Dennoch ist in Deutschland zu beobachten, dass Tee seit Beginn des 21. Jahrhunderts beliebter geworden ist, dass es in Cafés insgesamt eine größere Auswahl und auch hochwertigere Tees gibt. Es gibt also auch in Deutschland Hoffnung für Teetrinker.

Ein interessantes Video über die Geschichte des Tees, veröffentlicht vom Youtube-Kanal TED-Ed, finden Sie hier:

 

Teekultur in Großbritannien

Sicher ist nicht nur Freunden von Sherlock Holmes oder Monthy Python der britische „Afternoon Tea“ ein Begriff. Tatsächlich ist diese „Erfindung“ aus dem 17. Jahrhundert auch heute noch Bestandteil der britischen Kultur. Bei dem ersten Tee, der aus China nach Großbritannien importiert worden war, handelte es sich noch um grünen Tee. Die „Anleitungen“ zur Zubereitung dieses noch neuen Getränks stammten von Reisenden, die sie wiederum aus China bzw. aus Macao mitgebracht hatten, und die im Wesentlichen besagten, dass man die trockenen Teeblätter mit kochendem Wasser übergießen solle – und fertig sei das Getränk namens „Cha“, also „Tee„.

So kamen Milch und Zucker in den Tee

Wenige Jahrzehnte hielten die Briten sich auch an diese Vorgaben, dann jedoch – es lässt sich nicht mehr rekonstruieren, was und durch wen zuerst – begannen sie etwa Anfang des 18. Jahrhunderts, dem Heißgetränk auch Milch und Zucker beizufügen, was wiederum geschmacklich besser zu schwarzem als grünem Tee zu passen schien. Diese Art der Zubereitung erreichte derart große Popularität, dass im 18. Jahrhundert sowohl der Import von schwarzem Tee als auch der Import von Zucker hochschnellte. Hingegen hätte man damit im Ursprungsland des „Cha“ damals wohl nur Kopfschütteln ausgelöst.

Im Jahr 1706 – also noch bevor sich der „britische“ Tee quasi als Nationalgetränk durchsetzte – eröffnete übrigens auch Thomas Twining den ersten Teeladen in London. Noch heute ist „Twining’s“ Tee, den man nicht nur in Großbritannien kaufen kann, vielen Teetrinkern auch außerhalb Großbritanniens ein Begriff.

Teezubereitung in Großbritannien

Die Zubereitung des Tees geht in Großbritannien zunächst einmal ähnlich vonstatten wie in vielen anderen Ländern auch: Man spült eine Teekanne mit heißem Wasser aus, um sie zu erwärmen, gibt Teeblätter in die Kanne und brüht diese mit kochendem Wasser auf. Je nach Teesorte lässt man den Tee 2 bis 5 Minuten ziehen, ehe er den Gästen eingeschenkt wird. Dabei wird ein Sieb über die Teetassen gehalten, um die Teeblätter aufzufangen. Nun wird es „britisch“ – und ein wenig kompliziert. Es stehen Milch und Zucker bereit, beides wird zumeist in den Tee gegeben, wobei Milch das „must have“ ist, Zucker kann weggelassen werden, ohne dass man soziale oder teekulturelle Ächtung befürchten muss.

Milk in first?

An der Milch scheiden sich aber auch schon die Geister: Gibt man zuerst die Milch in die Tasse und dann den Tee – oder umgekehrt? Diese Frage bewegt tatsächlich seit etwa einhundert Jahren die britischen Gemüter. Sogar der Schriftsteller und Journalist George Orwell hat zu dieser Frage Stellung bezogen, und zwar in seinem Essay „A Nice Cup of Tea“, welches 1946 im „London Evening Standard“ erschien. Orwell vertrat die Auffassung, dass die richtige Dosierung der Milch nur dann möglich sei, wenn man diese erst nach dem Tee in die Tasse gebe. Daneben wurden aber auch von anderen Fragen diskutiert, ob und wie der Zeitpunkt der „Milchzugabe“ den Geschmack des Tees ändern würde, und nicht zuletzt, wie sie sich auf die Temperatur des Tees auswirkt. Bis heute gibt es tatsächlich die beiden Fraktionen derer, die zuerst die Milch und dann den Tee in die Tasse geben, und derer, die erst den Tee eingießen und dann die Milch.

Der Afternoon Tea

Weniger Streit gibt es bei der Frage, was zu einem typisch britischen „Afternoon Tea“ gehört. Die Idee zu dieser Zwischenmahlzeit – die durchaus auch zu einer vollwertigen Mahlzeit werden kann – entstammt dem 19. Jahrhundert, wahrscheinlich geht sie auf die Duchess of Bedford zurück. Zu dem Tee mit Milch und Zucker wurden kleine Imbisse – süß und salzig – gereicht. Während der „Afternoon Tea“ lange Adligen oder zumindest besser Gestellten vorbehalten war, kann man ihn heute vor allem in Hotels zu sich nehmen oder dort auch für besondere Anlässe – Geburtstage, Hochzeiten, Jubiläen – buchen. An der Zusammensetzung hat sich allerdings wenig geändert, auch heute noch werden süße und salzige Kleinigkeiten, vor allem Sandwiches und kleine Kuchen oder Scones (ein britisches Gebäck) zum Tee gereicht, meist eindrucksvoll serviert auf einer Etagere.

Ein hübsches Video des Visit London youtube-chanel zum britschen Afternoon-Tea finden Sie hier:

Teepflanzen

Oolong Tee

Fast jeder kennt wohl Tee als Getränk – selbst wenn man ihn nicht mag und Kaffee oder etwas ganz anderes bevorzugt.

Aber nicht unbedingt jeder weiß, was für eine Pflanze es ist, die dem Getränk eigentlich den Namen gibt.

Das, was wir gemeinhin als „Tee“ bezeichnen, wird manchmal auch aus Früchten oder Kräutern hergestellt (zum Beispiel Hagebuttentee, Apfeltee, Pfefferminztee oder Kamillentee, um nur die bekanntesten zu nennen), und dann gibt es auch noch den Rooibostee (im Deutschen auch Rotbuschtee genannt), ein Getränk aus dem Rooibos, einer Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler. In all diesen Fällen sind aber mit der Bezeichnung „Tee“ eigentlich nur Heißgetränke gemeint, die aus einer der genannten Pflanzen hergestellt werden, indem Teile dieser Pflanzen frisch oder getrocknet mit heißem Wasser aufgebrüht werden.

Der „Tee“ verdankt seinen Namen strenggenommen aber der gleichnamigen Pflanze, also der Teepflanze.

Die Teepflanze gehört zur Gattung der Kamelien – die immerhin zwischen 200 und 300 Arten umfasst – und diese Gattung wiederum gehört zur Familie der Teestrauchgewächse. Diesem Namen kann man dann auch entnehmen, dass Teepflanzen meist strauchartig wachsen, wobei sie eine schon beachtliche Höhe zwischen einem und 5 Metern – manchmal sogar mehr – erreichen können, aber es gibt auch kleine Teebäume. Teepflanzen sind immergrün, die Pflanzen haben Laubblätter, die im Durchschnitt etwa 10 cm lang und etwa 5 cm breit sind. Von Oktober bis Februar blühen Teepflanzen und entwickeln Samenkapseln.

Für die Zubereitung von Tee werden die Blätter der Teepflanzen verwendet, selten auch die Blüten bestimmter Teepflanzen.

Daneben wird aus bestimmten Kamelienarten auch Kamelienöl gewonnen: Kamelienöl wird vor allem in manchen Regionen Japans und Chinas auch Speisen oder Getränken beigefügt, außerhalb dieser Regionen wird es aber überwiegend bei der Herstellung von Kosmetika verwendet.